Hornistin
Die Achtsamkeitsübungen haben mich gelehrt, zu mir selbst zurückzukehren, wenn ich mich davon entfernt habe, und schenken mir auch im täglichen Leben mehr Ruhe. Ich drücke es gern so aus: die Musik will nicht besiegt, sondern erlebt werden!
Während meiner Konzerte im Orchester stellte ich fest, dass ich manchmal gar nicht zum Wesentlichen kam –zum Musizieren - , so sehr wurde ich beschlagnahmt vom Beherrschen meiner körperlichen Stressreaktionen wie Herzklopfen usw. Auch beschäftigte es mich, was die Kollegen von meinem Spiel hielten. Ich glaubte, dass ich diese Reaktionen durch das Coaching unter Kontrolle bringen oder zumindest vermindern könnte, lernte jedoch, gerade diese Gefühle und Reaktionen so intensiv wie möglich zu erleben. Es war schwierig, die Kontrolle aufzugeben, aber ich merkte, dass der neutralere Blick auf die Situation es mir ermöglichte, zu akzeptieren, dass solche Gefühle und Reaktionen einfach dazugehören.
Ich hörte auf, einen Kampf gegen meinen Körper zu führen und half ihm, genau das zu tun, was ich wünschte: ein Stück meiner Seele in die Musik einbringen, so dass ich das Musizieren auch wirklich genießen konnte. Es ist nach wie vor spannend auf der Bühne vor einem vollen Saal zu sitzen. Jedoch merke ich jetzt, dass ich meine Energie nicht mehr verwende auf den Kampf gegen die Stressreaktion und die Meinung anderer Menschen. Ich fühle mich freier und bilde verstärkt eine Einheit mit meinem Instrument, ich nehme es jetzt mehr als eine Erweiterung meines Körpers wahr. Die Achtsamkeitsübungen haben mich gelehrt, zu mir selbst zurückzukehren, wenn ich mich davon entfernt habe, und schenken mir auch im täglichen Leben mehr Ruhe.
Ich drücke es gern so aus: die Musik will nicht besiegt, sondern erlebt werden!